Aldi hat diese Woche verschiedene Kaffeeliköre im Sortiment. Den Likör mit Cappuccino-Geschmack habe ich das letzte Mal verkostet, heute ist der dunklere Bruder mit Geschmack nach Espresso dran. Der Kaffeelikör Espresso ist kein Sahnelikör, wie seine anderen Kollegen, aber auch er wird von der Heiko Blume GmbH & Co. KG hergestellt. Ich kannte den Hersteller zwar nicht vom Namen her, aber dafür ein paar ihrer anderen Produkte, von denen ich einige als ganz lecker in Erinnerung habe.
Zurück zum Kaffeelikör: Mit 15% Alkohol wurde dieser in die 0,5-Liter-Flasche gefüllt und für 4€ bei Aldi Nord verkauft.
Verkostung des Kaffeelikör Espresso
In der Nase hat man Espresso-Sirup. Der Geruch ist so süßlich wie künstlich und beißend in der Nase. Dazu findet man Anklänge von dunkler Schokolade, aber auch eine deutliche Note nach Ethanol bzw. Lösungsmittel. Ich finde der Likör riecht nicht sehr gut.
Im Antrunk sehr flach, liegt der Likör dann leicht auf der Zunge. Er ist auch recht dünn im Geschmack. Ein alkoholisches Brennen setzt ein. Im Geschmack ist er süßlich, dazu hat man eine Bitterkeit vom Espresso im Mund. Je länger man den Likör im Mund behält, desto bitterer wird er. Der Anklang von dunkler Schokolade hingegen ist ganz lecker. Vom Geschmack her stelle ich mir so meinen Espresso am Morgen vor, wenn ich ihn mit einem erheblichen Schuss Zuckersirup strecken würde. Nur hebt die Süße die Bitterkeit nicht auf und der Espresso-Geschmack wirkt für mich nicht wirklich lecker, sondern künstlich und fad. Ein richtiger Espresso löst bei mir im Rachen immer die Assoziation an einen schön gereiften Whisky hervor, dieser Likör erinnert mich eher an einen Schokoladenlikör. Den Alkohol schmeckt man deutlich raus. Vodka flavoured with espresso.
Der Abgang ist bitter und der Wodka hinterlässt hier seine Spuren.
Black Russian
Schnell den Vanille-Wodka aus dem Regal genommen und den Likör zu einem Black Russian gemixt. Zuerst im Verhältnis 1:1. Fazit: Geht gar nicht. Der Geschmack ist zu schwach, so setzt er sich nicht gegen den Wodka durch. Das Brennen kommt zwar wahrscheinlich vom Wodka, aber geschmeckt hat es trotzdem nur nach Wodka und Bitterkeit.
Dann im Verhältnis 2 Teile Likör zu einem Teil Wodka. Jetzt schmeckt man zwar den Kaffee, aber mir bleibt der Cocktail zu bitter. Daher von mir auch hier keine Empfehlung.
Fazit
War der Cappuccino-Likör vom letzten Mal noch süffig, bleibt bei diesem hier nicht mehr viel übrig. Süß und bitter. Wenn ich diese Kombination mag, könnte ich auch zu einem Aperol greifen. Der künstliche Geschmack tut sein übriges.
Die Flasche wird schon alle werden, irgendwann. Aber ich kann keinem raten, sich selber eine zuzulegen. Schade, die Suche nach einer Alternative zu Kahlúa geht weiter.