Die heutige Ausgabe ist wieder Andreas zu verdanken, der mich mit einem Sample des Andalö Sanddorn-Likörs versorgt hat. Danke dafür! Der Andalö wurde erst 2010 auf dem deutschen Markt eingeführt und hat für mich eher ein Schattendasein geführt. Ich zumindest habe den Andalö noch nie bewusst auf einer Barkarte wahrgenommen und bis jetzt bin ich im Supermarkt auch zielstrebig an der Flasche vorbei gelaufen. Dabei hat ihn doch sogar Pamela Anderson probiert und dabei den „Scandalö“ kreiert… Wie konnte das nur an mir vorbeigehen.
Dieses Manko wird nun beseitigt und dem Andalö einen Beitrag gewidmet. 0,7 Liter werden für 10€ verkauft, dafür bekommt man diesen Likör mit 15% Alkohol.
Verkostung des Andalö Sanddorn-Likör
Der Andalö präsentiert sich in einem knalligen Orange. Laut Etikett ist Farbstoff im Spiel, obwohl auf manchen Internetseiten widersprüchliche Informationen zu lesen sind. Wenn man ihn schwenkt, bewegt sich der Likör wie eine Einheit im Glas. Er ist dabei sehr viskos, aber er hinterlässt keine Schlieren am Glas.
Ich halte das Glas an die Nase und boah, ist das eine Fruchtbombe! Ein tropischer Mixcocktail, heutzutage könnte man auch Smoothie sagen. Ich rieche Banane, Säure von einer Orange, Süße einer Maracuja und natürlich den namensgebenden Sanddorn. Außerdem erinnert er mich an Hefe oder frischen Teig, vermutlich durch die Würze des Sanddorns. Der Geruch ist sehr intensiv, dabei fruchtig und süß. Leider ist er auch leicht alkoholisch, obwohl zur Herstellung nur 15% Alkohol verarbeitet worden sind. Bis jetzt riecht er wie einer der süßen tropischen Säfte, die man in Pappen zu kaufen bekommt, versetzt mit leichtem Alkohol. Der Sanddorn gibt dem ganzen noch eine interessante Note obendrauf. Bis jetzt gefällt er mir gut.
Im Mund fällt einem zuerst die Milde auf. Da brennt nichts, da prickelt nichts, der ist einfach nur samt und geschmeidig. Die tropischen Früchte aus der Nase findet man auch im Geschmack wieder, also Maracujasaft, Bananensaft, ein Spritzer Orange und den Sanddorn. Auch hier ist der Alkohol schmeckbar, man merkt also schon, dass man gerade einen Likör trinkt und nicht die Saftbar plündert. Aber wenn man doch die Saftbar plündert, dann sollte man in den Saft noch einen kleinen Schuss guten Wodka gießen, dann hat man ein ähnliches Erlebnis. Wobei der Andalö Sanddorn-Likör sehr gut aufeinander abgestimmt ist. Die Süße integriert sich gut und der Sanddorn bringt durch ein bisschen Würze ein kleines bisschen Pepp hinein.
Der Abgang ist geprägt von dieser Würze, welche durch den Alkohol noch ein bisschen gepusht wird. Die Süße kommt mir jetzt zum ersten Mal etwas pappig und unangenehm vor. Mit einer Note von Hefe verschwindet der Andalö relativ schnell vom Gaumen.
Fazit
Sehr lecker, die Kombination von süß und sauer zieht bei mir eigentlich immer. Der Andalö Sanddorn-Likör zeichnet sich vor allem durch seine Milde und Fruchtigkeit aus. Er ist wie ein Saft und dabei gefährlich süffig. Das ist allerdings auch sein großes Manko, denn er wirkt fast schon langweilig. Er ist zu rund, es passiert fast nichts im Mund. Ein bisschen frage ich mich, warum ich dabei überhaupt Alkohol trinke. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, der Andalö ist deswegen nicht schlecht. Im Gegenteil, ich glaube, den Andalö kann man so gut wie jedem Likörtrinker einschenken oder als Präsent überreichen (sucht jemand noch Weihnachtsgeschenke?). Den höchsten Ansprüchen wird er nicht entsprechen, dafür ist der Alkohol zu präsent. Aber mir jedenfalls hat er gut gefallen.