Der Taittinger Brut Réserve, der Einstiegschampagner aus dem Hause Taittinger. Das Label „Brut“ bedeutet dabei so etwas wie trocken, das heißt im fertigen Champagner darf nur eine geringe Menge an Restzucker vorhanden sein. 12g Zucker pro Liter, um genau zu sein. Réserve spielt darauf an, dass dieser Taittinger ein komponierter Champagner ist. Komponiert ist genau das Gegenteil von Vintage, bei dem nur ein einzelner Jahrgang verwendet wird. Champagnerhäuser halten immer einen Vorrat an Weinen vorrätig, die sie noch nicht für die Auflage ihres Champagners benutzt haben. Beim sogenannten „Réserve“ werden diese „Reserve“-Weine benutzt, um Jahr für Jahr ihre Standardabfüllung auf den Markt zu bringen, bei gleicher Qualität und gleichem Geschmack. Ein Verschnitt über die Jahrgänge, sozusagen. Nur so können wir jährlich einen gleichschmeckenden Champagner genießen.
Der Taittinger Brut Réserve besteht im Detail aus den Rebsorten Chardonnay mit einem recht großen Anteil von 40%, Pinot Noir, welcher ebenfalls mit ebenfalls 40% zu Buche schlägt und zu 20% aus Pinot Meunier.
Eins muss ich Taittinger noch lassen, die Geschenkverpackung sieht fantastisch aus und macht einen wirklich edlen Eindruck. Nicht nur passend zum Inhalt, so macht er sich außerdem noch ausgesprochen gut als edles Präsent.
Verkostung des Taittinger Brut Réserve
Im Glas eingegossen, die Farbe ist recht hell. Im Bouquet vernehme ich süß-saure gelbe Früchte, sowie Hefe und Brioche, also frischer Teig. Im Glas bilden sich anfangs viele kleine Perlen, nach rund einer Stunde(!) hat es sich ausgeperlt.
Auf der Packung steht brut drauf, also ist auch brut drin. Spätestens im Geschmack merkt man, dass der Taittinger definitiv ein trockener Champagner ist. Aber keine Sorge, er ist nicht so sauer wie der Sekt von Rotkäppchen. Denn es bleibt trotzdem eine angenehme und dezente Restsüße übrig. Da hat die Dosage ihre Hand im Spiel. Ich muss sogar sagen, die Säure und Süße harmonieren wunderbar. Ich bin weder ein Fan von zu sauren Schaumwein, noch darf er zu süß sein. Hier gleichen sie sich einander aus, wunderschön! Dazu prickelt die Kohlensäure, klein und fein.
Der Champagner wirkt mineralischer als vergleichbare Sorten, die Chardonnay-Trauben wollen auch geschmeckt werden. Das sorgt für ansprechende Komplexität und genug Spielraum, um seine Neugier zu befriedigen. Nur zum Ende überwiegt dann die Süße. Hier hilft, schnell nachtrinken, damit man wieder so ein angenehmes trockenes Gefühl auf der Zunge hat.
Fazit
Im Fazit, klasse! Definitiv gut, und ein schönes Upgrade für Fans von trockenem Sekt. Um ihn mal zu vergleichen, auch auf die Gefahr hin, dass ich hier Ärger bekomme: Er erinnert mich in den Grundzügen an den Sekt von Rotkäppchen. Ahh, ich habs gesagt. Aber natürlich nicht an den normalen, den man für 3€ an der Tanke bekommt, sondern an den wirklich viel besseren mit dem Label „Flaschengärung“, entweder als Chardonnay oder Riesling. Der Taittinger wirkt wie eine aufgemotzte, und wesentlich(!) bessere Version davon. Im Gegensatz zum Taittinger fehlt dem Rotkäppchen die Ausgewogenheit, er ist viel zu sauer, hat viel weniger Kohlensäure und vor allem fehlt mir diese interessante Komplexität zwischen süß, sauer und mineralisch. Dafür ist der Sekt natürlich um Faktor 7 günstiger, das ist auch ein Punkt, den man beachten muss.
Und wie schon mal erwähnt: Er schmeckt nicht nur gut, er sieht auch noch verdammt gut aus. Chapeau!