Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Highland Park 18 Jahre (43% Alk.)

Highland Park 18 Jahre

Meine kleine Reihe über die Whiskys von Highland Park nähert sich ihrem großen Finale. Nach zwei recht jungen Whiskys mit Altersangabe und einem Whisky ohne Altersangabe kommt heute der Senior aus der Reihe ins Glas, der Highland Park 18 Jahre. Wie alle Whiskys, die von Highland Park auf den Orkney Inseln gebrannt werden, ist auch dieser ein Single Malt Scotch Whisky, und durfte dazu ganze 18 Jahre in Fässern aus Eiche ruhen. Dabei wurden nicht nur gewöhnliche Whiskyfässer benutzt: Wie fast alle Whiskys aus der Core Range von Highland Park durfte auch der 18-jährige für eine nicht weiter bekannte Zeitspanne in ehemaligen Sherryfässern reifen und nahm so dessen Aroma auf.

Der Whisky ist unter Kennern weitläufig bekannt, und das nicht zu Unrecht. Auch ich würde den Highland Park 18 Jahre unter meinen Favoriten listen und jedem ans Herz legen, ihn doch mal zu probieren. Leider folgte aus unserem Enthusiasmus, dass die Brennerei den Preis für diesen Whisky fast willkürlich setzen konnte. Egal wie hoch, er wurde trotzdem gekauft. Inzwischen ist er im dreistelligen Bereich angekommen und auch die treusten Fans fragen sich langsam, ob die Preistreiberei nicht irgendwann ein Ende nehmen sollte. Natürlich ist es schwer zu definieren, wie viel Geld einem der Geschmack wert ist, und ein Preis-Leistungsverhältnis muss jeder für sich selber finden. Dennoch bin ich inzwischen vielen Leuten begegnet, sowohl online als auch offline, welche den aktuellen Preis für zu überzogen halten. Die Konkurrenz ist groß, vor allem, wenn man sich auch außerhalb der Whiskywelt umschaut.

Bevor wir uns jedoch zu viele Gedanken über eine neue Flasche machen und über die Auswirkungen des Kapitalismus und das Preis-Leistungsverhältnis von Whiskys philosophieren, schauen wir doch erst mal, was der Highland Park 18 Jahre im Glas kann und ob er seinem Ruf gerecht wird. Ich habe die Flasche eh herumstehen, also probieren wir ihn einfach und verschieben die Frage nach dem Preis ans Ende. Gegenüber seinen jüngeren Brüdern wurde er mit einem leicht erhöhtem Alkoholgehalt von 43% abgefüllt. Das ist nicht viel, aber besser als die „normalen“ 40% allemal.

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Im Test: Highland Park 10 Jahre (40% Alk.)

Highland Park 10 Jahre

Es gibt nicht viele Brennereien, die sich trauen, auch ein geringes Alter auf einen Whisky zu drucken. Ich fand das schon bei Bowmore cool, als sie einen 9-jährigen Whisky auf den Markt brachten. Und was soll ich sagen? Er hat mir gefallen. Highland Park brachte vor ein paar Jahren einen 10-jährigen Whisky heraus, 2 Jahre jünger als ihr Flagschiff, den Highland Park 12 Jahre. Bisher haben mir die Whiskys von Highland Park im Grunde alle gut gefallen. Sie waren recht intensiv, jedoch leider meist nur im Preis und dafür umso weniger im Geschmack. Leichte Whiskys haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, das will ich in keinster Weise anzweifeln, aber wenn sie wässrig wirken, fallen sie dadurch selten in mein Beuteschema.

Wie dem auch sei, heute verkoste ich den Highland Park mit 10 Jahren. Kostenpunkt der Flasche liegt bei rund 20€, damit ist er auf den Liter gerechnet teurer als sein großer Bruder. Zum Vorteil gereicht wird ihm die Flaschengröße von 0,35 Litern, damit lassen sich mehr Whiskys für den selben Preis probieren. Außerdem schmerzt es nicht so, wenn man sich doch beim Kauf vertut und einem der Whisky nicht schmeckt.

Kurzzeitig kursierten Gerüchte im Internet, dass Highland Park die Produktion dieses Whiskys eingestellt hätte. Dazu finde ich jedoch nichts belastbares im Internet. Was jedoch wahr ist, dass im Zuge des Rebrandings, welches Highland Park gerade durchmacht, der Highland Park 10 Jahre nun auch in großen Flaschen mit 0,7-Litern Volumen erhältlich ist. Das war er vor kurzer Zeit noch nicht. Ich weiß jedoch nicht, ob man die kleinen Flaschen auch in Zukunft weiterhin kaufen kann, oder ob dann nur noch die großen mit 0,7-Litern Inhalt angeboten werden. Außerdem trägt der Whisky nun den schmucken Beinamen „Viking Scars“. Das die PR-Agentur bei Highland Park Wikinger mag, darüber habe ich mich schon beim 12-jährigen Whisky und dem Voyage of the Raven ausgelassen. Geschmacklich sollen sich die Whiskys nach dem Rebranding nicht geändert haben.

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Im Test: Highland Park Voyage of the Raven

Highland Park Voyage of the Raven

Wer ein bisschen die Szene verfolgte, der hat mit Sicherheit mitbekommen, dass Highland Park in letzter Zeit eine Abfüllung nach der anderen auf den Markt geworfen hat. Altersangaben und vernünftige Preise sucht man dort oft vergebens. Nun ist die Brennerei auf der anderen Seite auch dafür bekannt, dass sie ziemlich guten Whisky produzieren. Das sorgt anscheinend für den nötigen Absatz, damit so eine Politik gerechtfertigt bleibt. Den Geldbeutel der Fans jedoch schonen sie dabei nicht. Wenn so gute Whiskys herauskommen, soll mir das recht sein. Und darum geht es heute, ich habe die neueste Abfüllung (ach nein, es gibt ja inzwischen den Full Volume) vor mir, den Highland Park Voyage of the Raven. Mir wurde die Flasche vor rund zwei Monaten geschenkt, seitdem steht sie unbeachtet in meinem Schrank. Zu Unrecht, wie ich festgestellt habe.

Voyage of the Raven, einen reißerischen Namen hätten sie sich schwer ausdenken können. Was das mit Whisky oder der Brennerei selber zu tun hat, musste die Destille auch erst einmal erklären. Es muss irgendwas mit Wikingern zu tun haben, so viel ist klar. Auf der Webseite (und auf der Verpackung) findet man den Grund: Odin hatte die zwei Raben Hugin und Munin, die ihm alles erzählten, was auf der Welt geschah. An der Stelle muss ich der Marketingabteilung mal meinen Respekt zollen, von Highland Park auf Wikinger, auf Odin, auf Hugin und Munin und dann auf „Voyage of the Raven“ zu schließen, das ist schon eine Leistung. Ein klangvoller Name bedeutet vor allem meist eines, einen hohen Preis. Auch hier hat sich Highland Park mühselig einen Ruf erarbeitet, meist nicht wenig Geld für ihre Abfüllungen zu verlangen.

Der Highland Park Voyage of the Raven ist ein Scotch ohne Altersangabe. Abgefüllt wird er mit krummen 41,3% Alkohol. Die Lagerung erfolgte zu großen Teilen in ehemaligen Sherryfässern. Die Flasche wechselt für stolze 70€ den Besitzer. Dabei ist sie natürlich streng limitiert, die meisten Händler verkaufen nicht mehr als 1-2 Flaschen pro Kunde. Ob der Preis und die Limitierung gerechtfertigt ist, dass versuche ich jetzt herauszufinden.

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Im Test: Highland Park 12 Jahre (40% Alk.)

Highland Park 12 Jahre

Heute haben wir eine Ikone der Whiskywelt auf dem Tisch, den Highland Park 12 Jahre. Wenn ihr euch für Whiskys interessiert, solltet ihr ihn mal probieren. Wenn ihr schon länger Whisky trinkt, hatten ihr ihn wahrscheinlich schon längst mal im Glas. Highland Park ist einer der berühmteren Brennereien in Schottland. Auf den Orkney-Inseln gelegen ist sie die nördlichste Destille in Schottland überhaupt. Für mich heißt das hauptsächlich, dass es da kalt ist, für Highland Park bedeutet das Wikinger! Ich konnte oben noch eine Flasche mit dem älteren Design fotografieren, auf den Neuen steht immer irgendwas mit Wikingern drauf („with Viking Soul“). Die Leute von Whiskyexperts haben schöne Fotos von den neuen Flaschen veröffentlicht, welche auch bald in den Handel kommen werden.

Die jetzige Flaschenform gefällt mir auch schon sehr gut. Ein ovaler Grundriss, der so ein bisschen an den Bulleit erinnert und sehr gut den schönen Whisky präsentiert und ein wertiger und stabiler Korken, der die Flasche gut verschließt. Macht optisch was her. Bezahlen muss man um die 35€ für die 0,7-Liter Flasche, was ein angemessener Preis für einen 12-jährigen Scotch ist, der auch als Einstieg in die Welt der Highland Parks gedacht ist. Wenn ihr den Whisky nur mal probieren und euch nicht gleich eine große Flasche zulegen wollt: Es gibt ihn auch eine Nummer kleiner, und zwar als eine Miniatur mit nur 5cl Inhalt. Haltet mal danach Ausschau! Leider wird er nur mit 40% Alkohol abgefüllt, erst den höherwertigen Versionen werden ein paar Prozente mehr spendiert.

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