Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Russian Standard Platinum (40% Alk.)

Russian Standard Platinum

Der Russian Standard Platinum ist die Premiumvariante des normalen Russian Standard Original. Der Unterschied liegt dabei vor allem in der Art und der Anzahl, wie oft der Wodka nach der 4-fachen Destillation gefiltert wurde. Ebenso wie der „normale“ Wodka wurde er auch 4-mal durch Holzkohle gefiltert, danach spendierte man dem Platin-Wodka allerdings eine doppelte Filterung durch Silber. Silberfiltration soll ziemlich effizient sein, dabei aber auch nicht ganz so günstig. Zumindest ich fühle mich dabei aber wohler, wenn jemand mit Silberfiltration wirbt, als wenn dieser von einer Filterung durch Diamantenstaub spricht.
Auf den Alkoholgehalt hat die Premiumisierung keinen Einfluss genommen, so hat auch der Russian Standard Platinum genau 40% Alkohol. Nur das Aussehen der Flasche hat sich geändert, diese ist jetzt eingefärbt und soll wohl im Farbton Platin nachahmen. Über die Form der Flasche habe ich mich schon beim letzten Mal ausgelassen.

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Im Test: Russian Standard Original (40% Alk.)

Russian Standard Original

Ich muss ja zugeben, ich finde die Flasche des Russian Standard todschick. Dieser geeiste Look, das schwarze Label mit den kyrillischen Buchstaben und die nach unten breiter werdende Flaschenform, die (Achtung, jetzt wird es wichtig) angeblich durch den „Glockenturm von Peter des Großen im Herzen von Moskau“ inspiriert wurde.
Diesen Satz findet man genau so haufenweise im Internet, zum Beispiel bei Onlineshops (1, 2, 3), Amazon oder dem Spirituosen-Journal. Ich dachte mir, bevor ich diesen Satz kopiere, schaue ich mir mal diesen Glockenturm im Internet an. Tja, dumm gelaufen, meine Suche nach solch einem Bild blieb ohne Erfolg, denn diesen Turm gibt es nicht. Es gibt zwar einen großen Glockenturm in Moskau, der hat allerdings nichts mit Peter dem Großen zu tun. Der Turm heißt Glockenturm Iwan der Große und wurde nach dem Heiligen Johannes Klimakos benannt, der in Russland auch unter dem Namen „Iwan“ bekannt ist. Aber Peter der Große würde nicht Peter der Große heißen, wenn er nicht auch einen riesigen Turm gebaut hätte. Der Turm von Peter dem Großen ist sogar der größte orthodoxe Glockenturm der Welt (laut Wikipedia). Nur doof, dass er nicht in Moskau steht, sondern in St. Petersburg. (Hier ein Bild.)
Wenn ich mich irren sollte und es diesen ominösen Glockenturm doch gibt, würde ich mich über ein Bild oder Link freuen.

Wie dem auch sei, auch nachdem ich das alles weiß, finde ich diese Flasche immer noch schick. Aber das ist ja wohl kein Geheimnis, dass eine schöne Flasche noch lange nicht bedeutet, dass der Inhalt auch im Glas so schön ist. Für Russian Standard spricht vor allem die Größe der Firma. Obwohl der Wodka erst 1998 eingeführt wurde, ist die Firma hinter dem Wodka heute nicht nur ein Global Player und in über 80 Ländern vertreten, sondern im Jahr 2006 kauften sie die Domain vodka.com für rund 3 Mio. US-Dollar. Wikipedia führt diesen Transfer (momentan) auf Platz 32 der teuersten Domains der Welt. Wenn man sich jetzt noch das Marketing-Blabla auf der Flasche durchliest, wo steht, dass ein russischer Wissenschaftler vor über 100 Jahren „das perfekte Rezept“ für Wodka erfunden hat (als ob das jemand glaubt), dann hat man das Gefühl, es dauert echt nicht mehr lange, bis wir alle nur noch Russian Standard trinken. Oder vielleicht doch nicht? Der Wodka soll 4-fach aus russischem Winterweizen destilliert worden sein. Ich bin jetzt echt mal gespannt, was die Einsteigerabfüllung, das Original von Russian Standard so zu bieten hat.

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