Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Yamazaki Distiller’s Reserve (Japan)

Yamazaki Distiller's Reserve

Geografisch gesehen sind wir heute sehr weit östlich unterwegs. Im Land der aufgehenden Sonne, südlich der Stadt der tausend Tempel. Genauer gesagt in Japan bei der berühmten Brennerei Yamazaki, welche auf einem Berg zwischen Kyoto und Osaka liegt.

Im Jahr 2013 kürte Jim Murray, Whisky-Papst und Herausgeber der jährlichen Whisky Bible, den Yamazaki Sherry Cask zum weltbesten Whisky der Welt. Diese von Jim Murray jährlich vergebene Auszeichnung sollte man eigentlich so behandeln, wie man in der Weinwelt die Meinung von Robert Parker behandeln sollte: Mit einer gesunden Prise Skepsis. Jedoch rückten nun zum ersten Mal die japanischen Single Malts und Blends in den Fokus der globalen Aufmerksamkeit.

Es kam, was kommen musste: Ein globaler Run auf alles was „Whisky“ und „Japan“ in der Produktbeschreibung hat. Und die Folgen sind sichtbar: Leere Lager bei den Brennereien, Preissteigerungen von weit über 100% und das Einstellen von Auflagen mit Altersangabe.

So erwischte es vor kurzem den beliebten Blend Hibiki 17 Jahre, der auf Grund fehlenden Whiskys komplett eingestellt wird. Auch bei den Single Malts aus dem Kernportfolio wie von Yamazaki und Hakushu musste Suntory Einschnitte vornehmen und stellte stattdessen die „Distiller’s Reserve“-Serie vor. „Distiller’s Reserve“ oder „Founder’s Reserve“ scheint mir so ein Schlagwort der Whiskyhersteller zu sein. Solche „[…]-Reserve“ sind meistens sehr jung, ohne Altersangabe und kamen in der Vergangenheit oft als Ersatz für alte und geschätzte Standardabfüllungen auf den Markt.

Diese Flasche Whisky mit 180 Milliliter Inhalt habe ich in Japan in einem Convenience Store gekauft. Von den Convenience Stores gibt es gefühlt einen alle 500 Meter und wirklich jeder davon hat eine ordentliche Auswahl an Whisky auf Lager. Wie zum Beispiel die Distiller’s Reserves von Hakushu oder eben Yamazaki. Mit den üblichen 43% Alkohol abgefüllt kostete mich die Flasche rund 10€.

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Im Test: Jim Beam Apple (35% Alk.)

Jim Beam Apple

Nach dem Jim Beam Maple und dem Jim Beam Honey von letzter Woche kommt nun der letzte Whiskeylikör von Jim Beam ins Glas, nämlich der Jim Beam Apple. Wie auch die letzten beiden Male wurde beim Jim Beam Apple der normale Bourbon aus dem Hause Beam mit weiteren Stoffen aromatisiert, diesmal in Richtung Apfel. Auch wenn sie kein Hochgenuss waren, konnten sich die beiden anderen Liköre von Jim Beam durchaus sehen lassen. Zumindest, wenn man den Preis berücksichtigt. Die einzige Ausnahme in der Reihe bildet der Red Stag, welchen ich als sehr unangenehm in Erinnerung habe. Wie schlägt sich nun der Jim Beam Apple im Vergleich?

Der Likör wird mit 35% Alkohol in die Flasche gefüllt. Das ist zwar ordentlich für einen Likör, aber liegt unter der gesetzlichen Mindestforderung von 40% Alkohol für einen Bourbon. Damit liegt er in einer Reihe mit seinen obig vorgestellten Vorgängern, dem Jim Beam Honey und Maple, welche ebenfalls mit 35% Alkohol abgefüllt werden. Die Flasche wechselt für ungefähr 14€ den Besitzer, im Angebot ist er manchmal wesentlich günstiger zu haben.

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Im Test: Jim Beam Honey (35% Alk.)

Jim Beam Honey

Jim Beam braucht keine Vorstellung. Von der Marke hat schon jeder einmal gehört. Nach Jack Daniel’s ist Jim Beam der größte Produzent und Verkäufer von amerikanischem Whiskey. Und Beam macht mit diesem Whisky dasselbe, was beim Wodka schon längst Usus ist: Man aromatisiert ihn. In diesem Fall gab man dem normalen Bourbon von Jim Beam Honig dazu und machte so daraus den Jim Beam Honey. Sogar echten Honig soll man verwendet haben, zumindest steht das so auf der Packung. Das Prinzip kennen wir ja schon vom Jim Beam Maple. Ebenfalls ein Likör, welcher anstatt mit Honig mit Ahornsirup aromatisiert wurde.

Neben dem Ahornlikör wird aus dem Hause Beam auch ein Kirschlikör unter dem Namen „Red Stag“ vertrieben. Ihm ist kein Artikel gewidmet, aber ich durfte ihn früher schon einmal probieren und rate an dieser Stelle direkt von ihm ab. Er ist sehr, sehr süß und hat nur ein sehr künstliches Kirscharoma.
Der Jim Beam Maple gefiel mir zwar besser, aber insgesamt auch nicht so wahnsinnig gut. Für mein Geschmack war er ebenfalls viel zu süß und klebrig. Für Fans von Ahornsirup aber definitiv eine Empfehlung.
Nach diesen Erfahrungen öffnete ich die Flasche des Honiglikörs nicht ohne gemischte Gefühle. Mal schauen, wie sich der Jim Beam Honey im Vergleich zu seinen Brüdern schlägt.

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Im Test: Kilbeggan Irish Whiskey (40% Alk.)

Kilbeggan Traditional Irish Whiskey

Die (legal) älteste Whisky-Destillerie der Welt. Der Titel geht nach Irland, genauer gesagt zur Kilbeggan Destillerie im gleichnamigen Ort Kilbeggan. Schon 1757 wurde die Lizenz gewährt und damit durfte sie als einer der ersten Brennereien legal Whisk(e)y brennen. Ich betone öfter mal das Wort „legal“, denn zum Beispiel die Old Bushmills-Brennerei, auch irisch, prägt auf all ihre Flaschen die Jahreszahl 1608. Allerdings wurde die Brennerei damals von Schmugglern geführt und bekam ihre Lizenz erst 1784.

Die Brennerei in Kilbeggan stand über 50 Jahre still. Ihre Produktion begann erst wieder im Jahre 2007 unter der Führung der Cooley-Brennerei. Kilbeggans ältere Abfüllungen, wie der 21-Jährige, wurden demnach auch nicht in der Brennerei selber destilliert, sondern in den Gebäuden der Cooley-Destillerie.

Ich habe die jüngste Abfüllung vor mir, ein Blended Whiskey ohne Altersangabe. Das heißt, die Mischung aus Malt– und Grain-Wiskeys lagerte für mindestens 3 Jahre und 1 Tag in Eichenholzfässern. Das war auch schon alles, was wir über diesen Whiskey kennen. Er ist gefärbt und wird mit 40% Alkohol abgefüllt. Die Flasche wird für ungefähr 15€ verkauft. Das Label der ältesten Whisky-Brennerei der Welt hat mich zum Kauf veranlasst. Ein Fehlkauf, wie ich jetzt bemerkte. Zwar ist er im Angebot manchmal etwas billiger, aber ich würde euch raten, auch für den Preis diese Flasche lieber im Regal stehen zu lassen, denn mich hat er leider nicht überzeugt.

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Im Test: Bowmore 9 Jahre Sherry Cask Matured (40% Alk.)

Bowmore 9 Sherrry Cask Matured

Und mein letzer Whisky der Brennerei Bowmore. Ich habe aus der Reihe von Bowmore schon den 12-Jährigen, den 15-Jährigen und gestern den 18-Jährigen probiert. Heute habe ich den Bowmore 9 Jahre vor mir, der in Sherry- und Bourbonfässern reifte.
Ich möchte hier hervorheben, dass ich mich besonders über die Altersangabe freue. Für mich war das ein Kaufgrund (des Samples). 9 Jahre ist in den Maßstaben der Scotchindustrie nicht sehr viel, aber doch eine ausreichend lange Zeit, um einen Whisky auf den Markt zu bringen. Ich möchte wetten, dass einige der beliebteren No-Age-Statements jüngeren Whisky enthalten.
Witzigerweise ist der Bowmore mit 9 Jahren genauso dunkel wie sein 6(!) Jahre älterer Bruder, der als der dunkelste Whisky von Bowmore vermarktet wird. Allerdings muss man wissen, dass beiden Abfüllungen Farbstoff zugesetzt wird.
Eigentlich habe ich erwartet, dass sich nach 9 Jahren Reifung der Rauch noch nicht so stark abbauen würde. Das sieht man zum Beispiel an den älteren Brüdern oder an Whiskys von Laphroaig. Daher freute ich mich auf einen stark sherrylastigen Whisky mit deutlichem Rauchanteil, was auf dem Papier sehr interessant aussieht.

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