Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Weisse Schokolade-Likör (15% Alk.)

Weisse Schokolade

Ich lief letztens mit meiner Freundin durch die Gänge des Edekas unseres Vertrauens und im nächsten Moment lag diese Flasche in unserem Korb. Zwischen dem Sehen der Flasche, der Entscheidung, ob wir sie kaufen möchten, und dem Zeitpunkt, wo sie im Korb lag, verging nicht einmal der Bruchteil einer Sekunde. Der gesamte Vorgang lief schneller ab, als ich gucken konnte. Mindestens in Lichtgeschwindigkeit. Ja, richtig gelesen, mindestens. Aber das ist auch kein Wunder, schaut man sich diese Flasche dann einmal näher an. Eine bessere Verpackung kann es schlicht nicht geben. Eine schicke Flaschenform im Stil von Booker’s Bourbon, eine Kuh, die zu lächeln scheint und in großen Buchstaben steht gut leserlich das drauf, was drin ist: „Weisse Schokolade“. Kudos für die Designer der Flasche. Das haben sie echt gut gemacht. Passend dazu, und der gefällt mir ähnlich gut, ist der Slogan der Hersteller: „Schlicht Einfach Ehrlich“. Also ab nach Hause und eingeschenkt. Mal schauen, was der Likör drauf hat.
Hergestellt und vertrieben wird der Likör von der Beckschulte-Spirituosenmanufaktur in Münster. Mehr Information zum Hersteller findet man unter weisseschoko.de.

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Im Test: Russian Standard Platinum (40% Alk.)

Russian Standard Platinum

Der Russian Standard Platinum ist die Premiumvariante des normalen Russian Standard Original. Der Unterschied liegt dabei vor allem in der Art und der Anzahl, wie oft der Wodka nach der 4-fachen Destillation gefiltert wurde. Ebenso wie der „normale“ Wodka wurde er auch 4-mal durch Holzkohle gefiltert, danach spendierte man dem Platin-Wodka allerdings eine doppelte Filterung durch Silber. Silberfiltration soll ziemlich effizient sein, dabei aber auch nicht ganz so günstig. Zumindest ich fühle mich dabei aber wohler, wenn jemand mit Silberfiltration wirbt, als wenn dieser von einer Filterung durch Diamantenstaub spricht.
Auf den Alkoholgehalt hat die Premiumisierung keinen Einfluss genommen, so hat auch der Russian Standard Platinum genau 40% Alkohol. Nur das Aussehen der Flasche hat sich geändert, diese ist jetzt eingefärbt und soll wohl im Farbton Platin nachahmen. Über die Form der Flasche habe ich mich schon beim letzten Mal ausgelassen.

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Im Test: Russian Standard Original (40% Alk.)

Russian Standard Original

Ich muss ja zugeben, ich finde die Flasche des Russian Standard todschick. Dieser geeiste Look, das schwarze Label mit den kyrillischen Buchstaben und die nach unten breiter werdende Flaschenform, die (Achtung, jetzt wird es wichtig) angeblich durch den „Glockenturm von Peter des Großen im Herzen von Moskau“ inspiriert wurde.
Diesen Satz findet man genau so haufenweise im Internet, zum Beispiel bei Onlineshops (1, 2, 3), Amazon oder dem Spirituosen-Journal. Ich dachte mir, bevor ich diesen Satz kopiere, schaue ich mir mal diesen Glockenturm im Internet an. Tja, dumm gelaufen, meine Suche nach solch einem Bild blieb ohne Erfolg, denn diesen Turm gibt es nicht. Es gibt zwar einen großen Glockenturm in Moskau, der hat allerdings nichts mit Peter dem Großen zu tun. Der Turm heißt Glockenturm Iwan der Große und wurde nach dem Heiligen Johannes Klimakos benannt, der in Russland auch unter dem Namen „Iwan“ bekannt ist. Aber Peter der Große würde nicht Peter der Große heißen, wenn er nicht auch einen riesigen Turm gebaut hätte. Der Turm von Peter dem Großen ist sogar der größte orthodoxe Glockenturm der Welt (laut Wikipedia). Nur doof, dass er nicht in Moskau steht, sondern in St. Petersburg. (Hier ein Bild.)
Wenn ich mich irren sollte und es diesen ominösen Glockenturm doch gibt, würde ich mich über ein Bild oder Link freuen.

Wie dem auch sei, auch nachdem ich das alles weiß, finde ich diese Flasche immer noch schick. Aber das ist ja wohl kein Geheimnis, dass eine schöne Flasche noch lange nicht bedeutet, dass der Inhalt auch im Glas so schön ist. Für Russian Standard spricht vor allem die Größe der Firma. Obwohl der Wodka erst 1998 eingeführt wurde, ist die Firma hinter dem Wodka heute nicht nur ein Global Player und in über 80 Ländern vertreten, sondern im Jahr 2006 kauften sie die Domain vodka.com für rund 3 Mio. US-Dollar. Wikipedia führt diesen Transfer (momentan) auf Platz 32 der teuersten Domains der Welt. Wenn man sich jetzt noch das Marketing-Blabla auf der Flasche durchliest, wo steht, dass ein russischer Wissenschaftler vor über 100 Jahren „das perfekte Rezept“ für Wodka erfunden hat (als ob das jemand glaubt), dann hat man das Gefühl, es dauert echt nicht mehr lange, bis wir alle nur noch Russian Standard trinken. Oder vielleicht doch nicht? Der Wodka soll 4-fach aus russischem Winterweizen destilliert worden sein. Ich bin jetzt echt mal gespannt, was die Einsteigerabfüllung, das Original von Russian Standard so zu bieten hat.

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Im Test: Nikka All Malt (Japan, 40% Alk.)

Nikka All Malt

Ich habe schon von je eher eine Vorliebe für die japanische Kultur. Umso mehr freue ich mich, wenn ich einen Whisky aus einer japanischen Destillerie in meinen Händen, bzw. in meinem Glas halten darf. Nikka ist einer der größten Produzenten für Whisky in Japan und hat unter anderen die Yoichi-Brennerei und die Miyagikyo-Brennerei im Portfolio. Diese Brennereien stellen alle Single Malt her, der Nikka All Malt allerdings ist ein Blended Malt Whisky. Er ist also weder ein traditioneller Blended Whisky, noch ein Single Malt Whisky, denn hier wurden (hochwertige) Malt Whiskys aus verschiedenen Brennereien miteinander verschnitten, ohne den Whisky durch günstigere Grain Whiskys zu strecken. Das Ergebnis nennt sich „Blended Malt Whisky“.

Whisky aus Japan hat in letzter Zeit einen starken Hype erfahren, was sich vor allem in einer Preisexplosion niederschlug. Desto mehr freue ich mich, wenn ein Stöffchen den Sprung über den halben Globus schafft. Japanische Whiskys orientieren sich zwar generell an schottischen Vorbildern, haben sich allerdings dem japanischen Geschmack angeglichen. Die Brennereigründer, wie auch bei Nikka, lernten ihr Handwerk oft in Schottland, stellen nun aber meist leichte und fruchtige Whiskys her. Torfmonster wie von der schottischen Insel Islay findet man in Japan nicht.

Der Whisky ist mit Zuckerkulör gefärbt und wird ohne Altersangabe verkauft. Über die Fasszusammensetzung weiß man ebenfalls nichts, nur der Alkoholgehalt ist mit 40% eingestellt und damit am unteren erlaubten Limit für Whisky.

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Im Test: Frangelico Haselnusslikör (20% Alk.)

Frangelico Haselnusslikör

Über manche Flaschen stolpere ich online und kann sie dann nicht mehr vergessen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn sie dann noch ein prägnantes Aussehen haben, international viele gute Kritiken eingeräumt haben und sie sich just in dieser Woche auch noch im Angebot in meinem lokalen Supermarkt befindet, dann wird das schon sehr, sehr schwer für mich, an ihr vorbei zugehen. (Auch wenn ich eigentlich gerade keinen Mangel an Likören verspüre.) Dass man dabei ab und zu auch mal eine Perle findet, wenn man eine Flasche einfach blind kauft, sieht man an diesem Frangelico Haselnusslikör vor mir.
Er ist eigentlich nicht so unbekannt, hat online viele Lobpreisungen bekommen, und auch viele Bewertungen auf Amazon sprechen fast durchweg positiv über ihn. Trotzdem ist es das erste Mal, dass eine Flasche zu mir fand. Nach einiger Zeit des Probierens fand ich jetzt auch mal die Zeit, ihm einen Blogeintrag zu widmen. Den hat er sich durchaus verdient, und nicht nur wegen der markanten Flaschenform, die an einen franziskanischen Mönch erinnern soll.

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