Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Castagner Granliquor Chocolate & Treviso in Ashes

CASTAGNER Granliquor Chocolate Schokolikör

Jetzt wo das normale Leben langsam wieder Fahrt aufnimmt, und man sich wieder regelmäßiger mit Freunden und Bekannten treffen kann, dann sollte man diese raren Begebenheiten auch besser ordentlich feiern. Jetzt geht es darum Spaß zu haben, draußen zu sitzen und was Gutes dabei trinken. Zu solchen Gelegenheiten sollte man vielleicht alte Trinkgewohnheiten übern Jordan werfen, hauptsache es schmeckt. Lasst den Martini mal Martini sein und trinkt Schokoladenlikör.

Ja, ich meine das jetzt Ernst. Also, so ein bisschen. Nicht, das jetzt Martinis nicht mehr cool sind, aber probiert doch mal was Neues. Ich habe hier einen Vorschlag, der nicht nur pur schmeckt, sondern den man sogar als Cocktail zum Picknick aus Waffelbechern schlürfen kann. Also, noch mal von vorne.

Federico von 40scudi.de hat mich angeschrieben, ob ich nicht mal Lust hätte einen italienischen Schokoladenlikör zu probieren. Jo, klar, wieso nicht? Bedingungen hatte er keine gestellt. Ich habe ihm lediglich angeboten, dass wenn mir der Likör nicht zusagen würde, der Artikel nicht veröffentlicht werden muss. Da du ihn ja gerade liest, scheint das wohl nicht das Problem zu sein.

Bekommen habe ich dann eine Flasche des Granliquor Chocolate von Roberto Castagner aus Italien. Exklusiv bei 40scudi.de erhältlich, ist er ein cremiger Schokoladenlikör mit lieblichen 18% Alkohol und 35 cl Füllung. Der Preis liegt bei 18 €, dafür sind noch 12 Waffelbecher enthalten. Ich würde raten den ganzen Karton in den Kühlschrank zu stellen und das nächste Picknick zu planen. Mehr muss man eigentlich für den Anfang nicht wissen, also lasst uns lieber gleich in medias res gehen.

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Im Test: Château Du Tariquet 15 Jahre (Fassstärke)

Armagnac Chateau Du Tariquet 15 Jahre Cask Strength

Wenn ich Leuten vom Château du Tariquet 15 Jahre, das ist ein Armagnac, erzähle ist die Antwort meist dieselbe: „Wat, du säufst Ammoniak?

Nein, zuallererst: Saufen tut hier niemand. Und wenn, dann erst Recht nicht Ammoniak. Denn ich rede schließlich von Armagnac. Klingt ähnlich, ist aber grundverschieden. Zum Beispiel das Eine schmeckt, das Andere stinkt.

Armagnac ist ein Weinbrand aus dem südlichen Frankreich. Die meisten werden wohl Cognac kennen; Armagnac ist so ähnlich, nur eben kein Cognac. Die Unterschiede hier aufzudröseln würde den Rahmen des Blogs sprengen. Man findet dazu gute Literatur im Internet oder man fragt den Fachmann seines Vertrauens.

Kurz zusammengefasst, Armagnac wird in der Gascone hergestellt, Cognac in äh, nun ja, in Cognac. Beides sind Weinbrände, beide werden in Holzfässern gelagert. Cognac wird doppelt auf sogenannten Pot Stills („Alembic Charentais“) gebrannt, Armagnac lediglich einmal auf der speziell für diesen Weinbrand verwendeten „Alambic Armagnacais“. Was ganz interessant ist, Armagnac wurde schon viel früher als Cognac gebrannt, und ist hierzulande trotzdem weniger bekannt.

Die Flasche des Château du Tariquet kommt in einer grauen Geschenkverpackung aus Pappe, deren Deckel nicht richtig schließt. Geschenkt. Schließlich kommt es auf den Inhalt an. Immerhin das Label ist schön gestaltet, die Flasche sieht wertig aus.

Der Armagnac Château du Tariquet 15 Jahre wurde in Fassstärke in die Flasche gefüllt, er ist also nicht durch Wasser verdünnt worden. In Frankreich spricht man auch von „Brut de Fût“, übersetzt auf Deutsch heißt es in etwa „direkt vom Fass“. Eine höhere Alkoholstärke verspricht eine höhere Konzentration an Geschmack und macht diesen Weinbrand dadurch schon auf dem Papier sehr interessant.

Die Fassstärke fällt hier mit schönen 47,2% Alkohol aus, für Profitrinker quasi eine kräftige Trinkstärke. Bei französischem Weinbrand ist so eine hohe Alkoholkonzentration leider nicht immer Usus, auch ältere und teurere Cognacs werden oft weiterhin leider mit nur 40% Alkohol in den Handel gebracht.

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Im Test: Calvados Château du Breuil V.S.O.P.

Calvados Château du Breuil VSOP

Denkt mal an Frankreich und etwas zu Trinken. Was fällt einem da ein? Weine aus Bordeaux, Burgund und Sauternes, sowie natürlich aus der Champagne. Dann brennen sie noch Cognac und etwas unbekannter Armagnac. Und im Norden? Da brennen sie Calvados! Und den Calvados Château du Breuil V.S.O.P. habe ich heute verkostet.

Bevor Calvados gebrannt werden kann, muss zuerst das Ausgansmaterial hergestellt werden, und zwar Cidre. Cidre ist ein aus vergorenen Äpfeln gewonnener Apfelwein; Calvados ist also schlussendlich ein Apfelbrand. Cidre aus Frankreich kann man sogar hier in Deutschland kaufen, aber verwechselt es bitte nicht mit „Cider“. In Amerika bezeichnet Cider einfach Apfelsaft, in Europa bekommt man unter dem Namen ein alkoholisches Getränk, welches aber dennoch eher an Apfelschorle erinnert.

Französischer Cidre hat einen eigenen, charakteristischen und oft etwas herberen Geschmack. Natürlich gibt es auch süßen Apfelwein, ich persönlich tendiere aber deutlich zu der trockenen und dadurch auch etwas alkoholhaltigeren Version. Probiert euch mal durch, aber achtet darauf, dass der Cidre wirklich aus Frankreich stammt.

Wenn man diesen Cidre nun brennt, erhält man einen klaren Brand, aber noch keinen Calvados. Damit sich das Ergebnis Calvados nennen darf, muss der er zuvor noch in Holzfässern ausgebaut werden. Dasselbe Prinzip findet man auch beim Whisky. Nur wird Whisky eben aus Getreide und der Calvados aus Äpfeln und manchmal sogar aus Birnen gebrannt.

Der Château du Breuil V.S.O.P. lagerte für 4 Jahre in solchen Fässern, bevor er trinkreif und auf 40% Alkohol verdünnt in den Handel kam. Etwas über 20€ muss man für eine Flasche ausgeben, dafür bekommt man folgendes geboten.

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Im Test: Original Radeberger Kräuterlikör

Original Radeberger Kräuterlikör

Wenn man den Blick gen Süden Richtung Italien schweifen lässt, sind Bitter- und Halbbitterliköre schon lange in der Tradition verwurzelt. Ob man es glauben mag oder nicht, in Deutschland sieht es ähnlich aus. Auch wenn Kräuterliköre nicht „hip“ sein mögen und sich die Deutschen nach Gin und Whisky sehnen, der Kräuterlikör ist in Deutschland traditionell verwurzelt. Dementsprechend viele gibt es am Markt, manche regional und „craft“, andere exportieren global und träumen von der Weltherrschaft. Ein eher, meiner Meinung nach zu Unrecht unbekannter Vertreter seiner Zunft ist der Original Radeberger Kräuterlikör. (Nein, er hat nichts mit der Semperoper zu tun.) Hergestellt wird der Likör in der namensgebenden Stadt Radeberg, nordöstlich von Dresden gelegen und gut mit dem Zug erreichbar.

Der halb-bittere Kräuterlikör wird in einer schicken Flasche geliefert. Lobenswert sind die 35% Alkohol, welche dem Likör spendiert wurden. Alkohol fungiert als Geschmacksträger, daher finde ich es generell gut, wenn er etwas großzügiger verteilt wird. Wenn einem der Schnaps zu stark ist, kann man ihn immer noch individuell auf seine bevorzugte Trinkstärke verdünnen. Andersherum wird es schwieriger.

Fehlt nur noch der Preis: 11€ musste ich in meinem Kaufland für eine Flasche mit 0,7 Liter Inhalt zahlen. Sehr akzeptabel, wie ich finde.

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