Ich glaube, die Whiskydestillerie Laphroaig (gesprochen „La-Froig“) braucht keine große Vorstellung. Sie sitzt vor der schottischen Küste auf der Insel Islay. Sowohl Laphroaig als auch Islay sind für besonders rauchige Whiskys bekannt, welche in den letzten Jahren einen großen Hype erfahren haben. So auch dieser hier, der Laphroaig Quarter Cask. Mit 48% Alkohol abgefüllt und erfreulicherweise nicht kühlgefiltert, ist dieser Single Malt eines der Flagschiffe der Laphroaig-Brennerei. Das andere ist der 10 Jährige, welcher zu einem der meistverkauftesten Islay-Whiskys gehört. (Der Octomore ist ebenfalls stark rauchig und von der Insel Islay, allerdings ein ganz anderes Kaliber.)
Der Quarter Cask hier trägt kein Alter und ist damit wahrscheinlich jünger als 10 Jahre alt. Dafür wurde ihm ein spezielles Finish spendiert: Er lagerte in besonders kleinen Fässern nach, den sogenannten Quarter Casks mit nur 50 Litern Volumen. Daher offensichtlicherweise auch der Name. Die Lagerung in kleineren Fässern bedeutet mehr Kontakt mit der Fasswand und damit mehr Austausch mit dem Holz, also man verspricht sich eine schnellere Reifung als in größeren Fässern mit 200 bis 250 Litern Volumen.
Empfehlung
Diese Spirituosen haben mir persönlich besonders gefallen. Manchmal bedeutet das, dass ich ein Exemplar dauerhaft in meinem Barfach parke. Vielleicht war es auch ein interessantes Experiment. Wie dem auch sei, den Kauf bereue ich nicht.
Das alles basiert natürlich nur auf meiner eigenen Meinung. Geschmäcker unterscheiden sich, also lest lieber die jeweiligen Rezensionen. Vielleicht seid ihr ja ganz anderer Meinung als ich.
Im Test: Glenfarclas 105 (~10 Jahre) (60% Alk.)
Der Glenfarclas 105 ist ein Scotch Whisky aus der Speyside, der fast ausschließlich in Sherryfässern reifte und mit sagenhaften 60% Alkohol abgefüllt wurde. Auf dem Etikett trägt er zwar kein Alter, dennoch kennen wir sein ungefähres Alter. Auf den Geschenkverpackungen, in denen der Whisky geliefert wird, stand früher „bottled at 10 years old“.
Das ist ein cleverer Schachzug von Glenfarclas, denn ein Alter auf dem Etikett ist rechtlich bindend, die Angabe auf der Dose nicht. So kann Glenfarclas bei Knappheit die Bemerkung auslassen und auch jüngeren Whisky beimischen, der schon früher den Reifezustand erreichte. Eine geschmackliche Änderung soll sich bis jetzt nicht ergeben haben, ich habe an dieser Stelle Vertrauen in den Abfüller.
Mit 60% Alkohol ist er schon eine Hausnummer für sich. Schaut man sich dann einmal den Preis an, dann erkennt man, dass dieser Single Malt sehr günstig ist. In Deutschland beträgt die Branntweinsteuer 13,03€ pro Liter reinen Alkohol. Das heißt, hier werden schon mal 7,82€ vom Kaufpreis an den Fiskus weitergereicht. Verkauft wird er für rund 34€. Man zahlt für den Liter(!) Whisky also lediglich rund 26€. Das ist für den Geschmack, den der Glenfarclas 105 bereithält, absolut fair bepreist, geradezu schon günstig.
Der Whisky wird nicht gefärbt und ungefiltert in die Flasche abgefüllt.
Im Test: Octomore 7.3 5 Jahre (63% Alk.) (PPM: 169)
Die Octomores, eine Reihe von Ausnahmewhiskys. So gut wie alles ist an einem Octomore außergewöhnlich.
Er wird auf Islay gebrannt, von der Destillerie Bruichladdich. Danach wird er in Eichenfässern gelagert, welche das sind, hängt vom jeweiligen Whisky ab. Der Octomore 7.3 lagerte in Ex-Bourbonfässern und Rotweinfässern aus dem spanischen Weinbaugebiet Ribera del Duero.
Jetzt kommen die außergewöhnlichen Fakten: Er wurde mit 63% Alkohol abgefüllt, lagerte lediglich für eine Dauer von 5 Jahren, ist einer der rauchigsten Whiskys der Welt und kostet fast 200€.
Im Internet wird er schon als einer der besten Whiskys aller Zeiten gefeiert. Ich bin echt erstaunt, wie Bruichladdich diesen Whisky mit diesem Alter und diesem Preis am Markt positionieren konnte.
Im Test: Champagner Taittinger Brut Réserve (12,5% Alk.)
Der Taittinger Brut Réserve, der Einstiegschampagner aus dem Hause Taittinger. Das Label „Brut“ bedeutet dabei so etwas wie trocken, das heißt im fertigen Champagner darf nur eine geringe Menge an Restzucker vorhanden sein. 12g Zucker pro Liter, um genau zu sein. Réserve spielt darauf an, dass dieser Taittinger ein komponierter Champagner ist. Komponiert ist genau das Gegenteil von Vintage, bei dem nur ein einzelner Jahrgang verwendet wird. Champagnerhäuser halten immer einen Vorrat an Weinen vorrätig, die sie noch nicht für die Auflage ihres Champagners benutzt haben. Beim sogenannten „Réserve“ werden diese „Reserve“-Weine benutzt, um Jahr für Jahr ihre Standardabfüllung auf den Markt zu bringen, bei gleicher Qualität und gleichem Geschmack. Ein Verschnitt über die Jahrgänge, sozusagen. Nur so können wir jährlich einen gleichschmeckenden Champagner genießen.
Der Taittinger Brut Réserve besteht im Detail aus den Rebsorten Chardonnay mit einem recht großen Anteil von 40%, Pinot Noir, welcher ebenfalls mit ebenfalls 40% zu Buche schlägt und zu 20% aus Pinot Meunier.
Eins muss ich Taittinger noch lassen, die Geschenkverpackung sieht fantastisch aus und macht einen wirklich edlen Eindruck. Nicht nur passend zum Inhalt, so macht er sich außerdem noch ausgesprochen gut als edles Präsent.
Im Test: Berliner Persico (16% Alk.)
Eigentlich ist ein Persico ein Steinobstlikör, allerdings hat sich in letzter Zeit die Bedeutung als Likör aus Sauerkirschsaft durchgesetzt. Dieser hier wird von Schilkin hergestellt, bekannt für ihre Berliner Luft. In Anlehnung daran ist auch das Label vom Berliner Persico in demselben Stil und derselben Schiftart wie die Berliner Luft gehalten.
Sauerkirsche ist ein Steinobst. Weil bei der Herstellung von Steinobst früher unbeabsichtigt Blausäure entstand, wurde der Persico als gesundheitsgefährendes Getränk in einigen europäischen Staten und der USA 1915 verboten. Damit teilte er dasselbe Schicksal wie der Absinth, der auf Grund seines Thujongehalts bis 1998 ebenfalls verboten wurde.