Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Hakushu Distiller’s Reserve (Japan)

Hakushu Whisky

Die Konzernwelt der Spirituosen kann man in fünf Global Big Players unterteilen. Einer davon ist der japanische Konzern Suntory. Sie sind zum Beispiel sind nicht nur weltweit mit der Marke Jim Beam aktiv, sondern nebenbei auch der größte japanische Whiskyhersteller. Hakushu ist, neben Yamazaki, die zweite Brennerei in Japan, welche für Suntory Single Malt Whisky herstellt. Leider steht sie immer ein bisschen im Windschatten des doch bekannteren Bruders, der immerhin von Jim Murray die höchste Auszeichnung erhielt.

Wenn man die Whiskybrennereien von Suntory und deren Brennblasen besichtigt, stößt man dort auf eine Besonderheit. Denn sowohl Yamazaki als auch Hakushu besitzen nicht nur eine einzige Bauart von Pot Stills (das ist der korrekte Name der Brennblasen), sondern viele in allerlei Formen und Gestalt. Das ist deshalb besonders, da die Art und Weise, in welcher eine Brennblase gebaut ist, maßgeblich den Geschmack des Whiskys beeinflusst. So wird auf jeder Brennblase ein unterschiedlicher Whiskys hergestellt, jeder mit einem anderen Charakter. Manch einer ist robuster, der andere filigraner, der dritte eventuell fruchtiger und so weiter.

Die Hakushu Distiller’s Reserve, der Whisky um den es heute geht, wurde aus sechs solch verschiedenen Single Malts geblendet. Da alle hierfür benutzten Whiskys aus derselben Brennerei stammmen, darf sich auch das Endprodukt als Single Malt ausgeben. Im Gegensatz zu den Whiskys von Yamazaki wird bei Hakushu dabei die Gerste oft vor dem Brennen geräuchert. Als Resultat haben diese Whiskys immer eine Rauchnote.

Interessant zu wissen ist, dass es auch ungeräucherte Whiskys von Hakushu gibt. Meines Wissens jedoch nach kann man diese nur in der Brennerei vor Ort probieren und nicht käuflich erwerben.

Auch bei Hakushu tritt das Problem auf, dass die Lager langsam leer und alte Whiskys Mangelware sind. So steigen die Preise gerade für die Whiskys, welche noch ein Alter tragen. So hat sich Suntory dazu entschlossen eine „Distiller’s Reserve“ auf den Markt zu bringen. Dabei werden älteren Destillaten jüngere beigemischt. Der so entstandene Whisky trägt folglich keine Altersangabe und soll vor allem die Lager entlasten. Und genau so eine Flasche habe ich heute offen. Schmecken wir mal rein, wie das Einsteigerprodukt aus der Hakushu Brennerei in Japan schmeckt.

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Im Test: Nikka Yoichi Single Malt (Japanischer Whisky)

Yoichi Whisky

Wenn man auf japanischen Whisky schaut, denken wohl die ersten an Yamazaki und an die Whiskys von Suntory. Das kann man ihnen nicht verdenken, Suntory ist ein Global Player und einer der größten Spirituosenhersteller der Welt. Aber auch im Schatten der Riesen kann die Konkurrenz gedeihen, denn allein in Japan wird die Whiskywelt nicht nur von Suntory beherrscht.

Nikka ist (nach Suntory) einer der größten Whiskyhersteller in Japan und auch hierzulande geläufig. Am bekanntesten ist Nikka wohl für ihre Blends, gleich dahinter kommen ihre Single Malts. Der heutige Whisky ist die Standardabfüllung aus der Yoichi Brennerei (gehört ebenfalls zu Nikka) aus dem gleichnamigen Dorf Yoichi, gelegen im hohen Norden auf Hokkaido.

Die Brennerei Yoichi und damit auch die Firma Nikka wurde 1934 von dem Japaner Masataka Taketsuru gegründet. Taketsuru half zuerst dem heutigen Suntory die erste Whiskybrennerei in ganz Japan überhaupt zu gründen, bevor er sich dann in Yoichi selbstständig machte. So ist Taketsuru, der das Handerk natürlich in Schottland lernte, damit nicht nur der Gründungsvater von Nikka und Yoichi, sondern auch der gesamten japanischen Whiskyindustrie.

Leider hat auch Nikka nicht unendlich viele alte Whiskys auf Lager. So werden auch sie gezwungen den Mangel an älteren Destillaten durch das Beimischen von jüngerem Whisky auszugleichen. Als Resultat gibt es dann Whiskys wie diese, welche ohne Altersangabe auf den Markt geworfen werden. Diese Flasche mit 180 Millimeter Inhalt brachte ich mir aus meinem letzten Urlaub in Japan mit. Schmecken wir doch mal rein, was Nikka so auf den Kasten hat.

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Im Test: Yamazaki Distiller’s Reserve (Japan)

Yamazaki Distiller's Reserve

Geografisch gesehen sind wir heute sehr weit östlich unterwegs. Im Land der aufgehenden Sonne, südlich der Stadt der tausend Tempel. Genauer gesagt in Japan bei der berühmten Brennerei Yamazaki, welche auf einem Berg zwischen Kyoto und Osaka liegt.

Im Jahr 2013 kürte Jim Murray, Whisky-Papst und Herausgeber der jährlichen Whisky Bible, den Yamazaki Sherry Cask zum weltbesten Whisky der Welt. Diese von Jim Murray jährlich vergebene Auszeichnung sollte man eigentlich so behandeln, wie man in der Weinwelt die Meinung von Robert Parker behandeln sollte: Mit einer gesunden Prise Skepsis. Jedoch rückten nun zum ersten Mal die japanischen Single Malts und Blends in den Fokus der globalen Aufmerksamkeit.

Es kam, was kommen musste: Ein globaler Run auf alles was „Whisky“ und „Japan“ in der Produktbeschreibung hat. Und die Folgen sind sichtbar: Leere Lager bei den Brennereien, Preissteigerungen von weit über 100% und das Einstellen von Auflagen mit Altersangabe.

So erwischte es vor kurzem den beliebten Blend Hibiki 17 Jahre, der auf Grund fehlenden Whiskys komplett eingestellt wird. Auch bei den Single Malts aus dem Kernportfolio wie von Yamazaki und Hakushu musste Suntory Einschnitte vornehmen und stellte stattdessen die „Distiller’s Reserve“-Serie vor. „Distiller’s Reserve“ oder „Founder’s Reserve“ scheint mir so ein Schlagwort der Whiskyhersteller zu sein. Solche „[…]-Reserve“ sind meistens sehr jung, ohne Altersangabe und kamen in der Vergangenheit oft als Ersatz für alte und geschätzte Standardabfüllungen auf den Markt.

Diese Flasche Whisky mit 180 Milliliter Inhalt habe ich in Japan in einem Convenience Store gekauft. Von den Convenience Stores gibt es gefühlt einen alle 500 Meter und wirklich jeder davon hat eine ordentliche Auswahl an Whisky auf Lager. Wie zum Beispiel die Distiller’s Reserves von Hakushu oder eben Yamazaki. Mit den üblichen 43% Alkohol abgefüllt kostete mich die Flasche rund 10€.

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Im Test: Speymhor – Scotch Whisky von Aldi

Aldi Speymhor

Der Speymhor, ein Single Malt Scotch von Aldi. Von der Palette angeboten für 15€. Was kann man da schon falsch machen, dachte ich mir? Da war die Neugier doch zu groß. Also eine Büchse eingepackt und zu Hause einmal näher angeschaut. Zuerst, das Etikett ist verwaschen und in geringer Auflösung gedruckt. Das wirkt, mit Verlaub gesagt, etwas sehr billig. Abgesehen davon erfährt man über den enthaltenden Whisky auch nicht viel. Speymhor ist ein Kunstname, denn solch eine Brennerei gibt es gar nicht. Das Label „Matured in Oak Barrels“ hätte man sich sparen können, denn Whisky muss per Definition in Eichenfässern reifen.

Kleine Anmerkung am Rande, das Wort „Barrel“ kommt eigentlich aus dem Amerikanischen. Bei Scotch spricht man oft eher vom „Cask“, zum Beispiel von einem Single Cask. Okay, genug genörgelt. Schenken wir ihn mal ein. Genügsame 40% Alkohol hat dieser Whisky.

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Im Test: Signatory Vintage Craigellachie 2008

Craigellachie Signatory Vintage 2008

Craigellachie ist so eine Whiskybrennerei, die hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Sie steht zwar im selben Ort wie Macallan, produziert aber hauptsächlich für Blends. Ihren ersten Single Malt stellten sie vor nicht mal ganz 5 Jahren vor. Der gewann auch prompt Anerkennung, zumindest der 31-jährige, der leider auch ein sattes Preisschild mit sich führt. Und weil ich mit Craigellachie bisher so wenig zu tun hatte, habe ich nun diese Flasche vor mir. Zum Lernen, quasi.

Ich konnte meinen Nachholbedarf an fehlenden Craigellachies zum Glück tilgen, dabei einige Samples verkosten und mir so einen Überblick verschaffen. Aber ausgerechnet an dieser Flasche blieb mein Blick hängen. Warum? Im Grunde, weil sie in dieser kupfernen Dose steckt.

Ja, das klingt komisch, ich weiß. Lasst es mich erklären. Diese Dose ist das Erkennungsmerkmal einer bestimmten Serie von Signatory Vintage. Signatory ist eine Firme, welche frische Whiskyfässer aufkauft, sie selber einlagert und dann Jahre später den fertigen Whisky verkauft. Ein unabhängiger Abfüller also. In den kupfernen Dosen präsentiert Signatory dann Whiskys, welche ihrer Meinung nach als „Anfängerwhiskys“ gelten. Sprich, ein geringer Alkoholgehalt (43%), meistens ein junges Alter von unter zehn Jahren (natürlich gibt es Ausnahmen) und in der Regel kein nennenswerter Fasseinfluss. Dazu sind diese Whiskys charmanterweise recht niedrig bepreist. Ein Whisky für Einsteiger, perfekt, um eine Brennerei besser kennenzulernen.

Das ist an sich schon nett. Besser wird es, dass solche Whiskys oft eher leicht und süß sind. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe im Sommer an heißen Tagen wenig Lust auf schwere Geschütze, sondern bevorzuge dann lieber leichte Drinks. Oder eben ein leichter Whisky, so wie diesen hier.

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