Florenz ist eine Stadt von Weltrang, das muss man niemandem erzählen. Neben einer wunderschönen historischen Altstadt, einer riesigen Anzahl an Museen und atemberaubenden Parkanlagen liegt Florenz ja bekanntlich auch in der Toskana, und diese hat mit Chianti ein wichtiges und bekanntes Weinanbaugebiet. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne, oder besser gesagt, wo Wein gekeltert wird, da fallen Trester an. Und aus diesen Trestern wird dann die Nationalspirituose Italiens gebrannt, nämlich Grappa.
Als ich also auf der Suche nach einem Abendbrot durch ein Supermarkt in Florenz wandelte, fiel mir die Miniatur von einem „Grappa di Chianti“ ins Auge. Ich mag Miniaturen, so bleibt nicht die Gefahr, dass man die Flasche mit nach Hause nehmen muss. Außer dem Begriff Riserva (mindestens 18 Monate Lagerung in Holzfässern) konnte ich dem Label der Flasche allerdings nichts entnehmen. Also blind gekauft, zurück ins Hotel, dort recherchiert. Anscheinend ist eine Firma namens Morelli für diesen Grappa verantwortlich. Das sind auch schon alle Informationen, die ich gefunden habe. Nicht mal die Rebsorte haben sie verraten, geschweige denn die Fassauswahl.
Ganz okay
Ich finde, diese Spirituosen sind gut, aber nicht überragend. Wenn man eine Flasche interessant findet, dann kann man meiner Meinung nach einen Kauf ernsthaft in Erwägung ziehen. Für mich bedeutet diese Kategorie, dass ich auf der einen Seite den Kauf nicht bereue, aber anderseits mir keine Flasche nachkaufen werde.
Im Test: Aldi Kaffeelikör Cappuccino Sahnelikör (15% Alk.)
Heute ist der Beginn der mediterranen Woche bei Aldi, und siehe mal da, was es so alles gibt. Natürlich ist der klare Limoncello von Ravini an vorderster Front. Wie der schmeckt, wenn man ihn mit Milch streckt, habe ich schon hier erfahren. Aber ich kam gar nicht erst in Versuchung mir eine weitere Flasche zuzulegen (ich hab genug Limoncello vorrätig), weil er gegen 15 Uhr schon ausverkauft war. Aber zum Glück (oder auch nicht, das werden wir sehen) hatten sie mir ein noch ein paar der Kaffeeliköre dagelassen.
Heute: Kaffeelikör Cappuccino Geschmack Sahnelikör.
Etwas sperrig, aber so wurde es auf die Flasche gedruckt. Für mich bedeutet das Wort „Geschmack“ in der Beschreibung, dass in diesem Likör mit Sicherheit ganz viel drin ist, aber garantierte keine einzige Kaffeebohne. So steht auch auf der Rückseite, er sei ein „Sahnelikör mit Aroma“. Aber das verwundert bei dem Preis von 4€ für einen halben Liter auch nicht weiter. Dafür wurden ihm gerade noch 15% Alkohol spendiert.
Im Test: Aldi Armagnac VS (Weinbrand, 40% Alk.)
Manchmal hat Aldi wirklich interessante Produkte im Sortiment, zumindest was den Bereich in Sachen Spirituosen angeht. Mir gefällt zum Beispiel deren Wodka Crystal Glacier, der sogar im Dauersortiment verfügbar ist. Von den Sahnelikören, welche während der italienischen Woche zu haben sind, würde ich im Gegensatz dazu direkt abraten. (Lest hier mehr über den Crema di Limoncello & Limetta.)
Ungefähr dreimal pro Jahr allerdings hat Aldi ein besonderes Trio im Sortiment: Den Speyburn Bradan Orach, eine Flasche Calvados und diesen Armagnac VS!
Falls es wen interessiert, Armagnac, der „kleine Bruder“ des Cognac, ist ein französischer Weinbrand. Und zwar nicht nur irgendein französischer Weinbrand, nein, die älteste Spirituose von Frankreich überhaupt. Armagnac wurde schon rund 200 Jahre vor dem ersten Cognac destilliert. Gebrannt werden darf er lediglich in der französischen Region Gascon.
Das Prädikat VS (Very Special) verrät uns, dass der Weinbrand mindestens 2 Jahre im Holzfass verbrachte. Wären es 4 Jahre, würde VSOP (Very Superior Old Pale) drauf stehen. Über die Herstellung erfahren wir gar nichts, wie immer, wenn es um die Firma Rückforth geht. Außer, dass sie den Sprit garantiert aus Frankreich gekauft haben, denn sonst dürften sie den Weinbrand nicht als Armagnac bewerben. Mit 40% Alkohol kommt er in die 0,5-Liter-Flasche und wird für 10€ verkauft.
Das nächste Mal wird er bei Aldi wahrscheinlich gegen Weihnachten zu finden sein.
Im Test: Drambuie 15 Jahre (43% Alk.)
Heute gibt es wieder ein Whisky, bzw. so was ähnliches, denn der Drambuie 15 Jahre ist ein Whiskylikör auf Basis von Scotch. Das Besondere ist, für ihn wurde 15 Jahre alter Malt Whisky aus der Region Speyside verwendet und zusätzlich wird er noch mit 43% Alkohol abgefüllt. Das ist ne Ansage, auch ohne den Likörpart! Preislich bewegt er sich daher auch in diesem Bereich, für eine Flasche muss man um die 40€ auf den Tisch legen. Für das selbe Geld würde man schon einen ordentlichen Single Malt-Whisky mit demselben Alter bekommen, also wirklich günstig ist er nicht.
Zum Glück wurde mir mein Sample (Bild oben) gesponsert, vielen Dank an Andreas!
Im Test: Speyburn Bradan Orach (40% Alk.)
Der Speyburn Bradan Orach ist ein recht preiswerter Single Malt Scotch aus den Highlands, beziehungsweise, wie man es dem Namen schon entnehmen kann, der Speyside. Ohne Alter, mit Farbstoff und garantiert gefiltert kommt dieser Whisky mit 40% Alkohol in die Flasche.
Bradan Orach heißt übersetzt „Goldener Lachs“. Die Brennerei, eine der kleineren in Schottland, steht ganz in der Nähe der Spey, und früher schwammen Lachse diesen Fluss hoch.
Die Verpackung des Whiskys sieht schon schick aus. Eine goldene Tube, auf der die Destillerie im Wald zu sehen ist. (Bild von Wikipedia zum Vergleich.)
Er ist öfters im Jahr bei Aldi im Sortiment, man kann ihn aber auch über diverse Onlineshops beziehen. Kostenpunkt circa 20€ für die 0,7-Liter-Flasche.