Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Jack Daniel’s No 7, Gentleman Jack & Single Barrel

Jack Daniel's Familie

Ach, Jack Daniel’s, die Whiskeyfirma mit dieser genialen Werbeagentur. Egal was man von ihren Produkten hält, das muss man ihnen lassen. Sie haben es geschafft, dass jeder und wirklich jeder Jack Daniel’s kennt. Jede Tankstelle, jeder Spätkauf, überall stößt man auf die Flasche in ihrer unverkennlichen Form. Tropfen für Tropfen fließt der Whiskey aus den Brennblasen und wird tonnenweise in der ganzen Welt verkauft, über 100 Millionen Liter pro Jahr! Damit ist Jack Daniel’s unangefochten Platz Nummer 1 der amerikanischen Whiskeyindustrie.

Einer der PR-Stunts zum Beispiel ist die Einführung einer eigenen Whiskeykategorie. Bourbon kann jeder, wir machen Tennessee-Whiskey! Das ist im Grunde zwar fast das Gleiche, hilft jedoch als Alleinstellungsmerkmal. Da mir das aber ehrlich gesagt zu blöd ist und man geschmacklich eh nicht zwischen Bourbon und Tennessee unterscheiden kann, mache ich diesen Unterschied weder im realen Leben noch auf diesem Blog. Das nur im Vorfeld, denn ich habe mich heute an die Core Range von Jack Daniel’s gewagt. Die, die wirklich jeder kennen sollte.

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Im Test: Jack Daniel’s Single Barrel 100 Proof

Jack Daniel's Single Barrel 100 Proof

Der Name Jack Daniel’s ist wohl für Ewigkeiten ein Synonym für den Old No. 7, das Flagschiff der Whiskeybrennerei aus Tennessee. Man denkt an Partys, Cola, Supermarkteinkäufe und den Kater danach. Den Old No. 7 in der ikonischen Flasche findet man aber auch überall, an jeder Tanke, in jedem Supermarkt und in jedem Restaurant. Wer jedoch ein bisschen tiefer in das Sortiment von Jack Daniel’s einsteigen möchte, der muss sich schon in gut sortierte Supermärkte begeben. Dann aber findet der werte Genießer auch andere Abfüllungen der Marke, wie den Gentlemans Jack oder die Master Distillery Series. Ob diese den Ruf von Jack Daniel’s tatsächlich aufwerten, sei jetzt mal dahin gestellt, denn auch jene Flaschen sind unter Genießern nicht wirklich beliebt. Welche Abfüllung jedoch wirklich einen guten Ruf genießt, ist der Jack Daniel’s Single Barrel.

Der Begriff Single Barrel bedeutet, dass der Inhalt einer Flasche aus nur einem einzigen Fass stammen darf und so vor der Abfüllung auch nicht mit anderen Fässern vermischt wird, wie es eigentlich üblich ist. Man hat also in jeder Flasche Whiskey aus nur genau einem Fass. Da aber jedes Fass einen Tick anders schmeckt, ist auch der Geschmack des Jack Daniel’s Single Barrel jedes mal ein kleines bisschen anders.

Der Unterschied – Mit 100 Proof

Aber mit so gewöhnlichen Kram geben wir uns jetzt nicht weiter ab, denn die heutige Flasche ist eine besondere Form des normalen Single Barrels: Der Jack Daniel’s Single Barrel 100 Proof, bottled in bond. Im Gegensatz zum normalen Single Barrel hat dieser einen erhöhten Alkoholanteil von 50% gegenüber den üblichen 45%.

Proof ist eine veraltete Maßeinheit der Briten und Amerikaner für Alkohol. Bei den Amerikanern entsprechen 2 Proof genau 1 Volumenprozent Alkohol, die erwähnten 100 Proof sind also umgerechnet 50% Alkohol. Bei den Briten sieht das ein bisschen anders aus, da entsprechen 100 Proof 57,1% Alkohol und 105 Proof dann entsprechend 60% Alkohol. (Aber die Briten haben eh eins an der Meise, wenn es um Maßeinheiten geht.) „Bottled in Bond“ ist ein Qualitätsmerkmal, welches man nur in den USA findet. Damit ein Whiskey sich diesen Begriff aufs Etikett drucken lassen kann, darf er nur aus einer einzigen Brennerei stammen (wie bei Single Malt Scotch), in einem einzigen Produktionsjahr hergestellt werden und er muss mit mindestens 50% Alkohol und unter Zollaufsicht abgefüllt werden.

Zusammengefasst ist dieser Single Barrel also unter Zollaufsicht abgefüllt und hat mehr Alkohol als die normale Version. Mehr Alkohol ist für den Genuss meistens besser, denn der Alkohol ist der eigentliche Geschmacksträger. Im Generellen gilt, je mehr Alkohol er hat, desto intensiver schmeckt ein Whiskey. In dieser Hinsicht erfuhr ihm also eine deutliche Aufwertung, die sich jedoch auch im Preis niederschlägt. Dieser liegt ungefähr 5-10€ über dem des normalen Single Barrels, je nach Händler. Jack Daniel’s lässt den Kunden also die weiteren 5% Alkohol schon was kosten. Ob der Aufschlag gerechtfertigt ist oder ob alles nur Marketing war und die paar Prozente sich eh nicht auf den Geschmack auswirken, das finden wir jetzt gleich heraus.

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Im Test: Jim Beam Apple (35% Alk.)

Jim Beam Apple

Nach dem Jim Beam Maple und dem Jim Beam Honey von letzter Woche kommt nun der letzte Whiskeylikör von Jim Beam ins Glas, nämlich der Jim Beam Apple. Wie auch die letzten beiden Male wurde beim Jim Beam Apple der normale Bourbon aus dem Hause Beam mit weiteren Stoffen aromatisiert, diesmal in Richtung Apfel. Auch wenn sie kein Hochgenuss waren, konnten sich die beiden anderen Liköre von Jim Beam durchaus sehen lassen. Zumindest, wenn man den Preis berücksichtigt. Die einzige Ausnahme in der Reihe bildet der Red Stag, welchen ich als sehr unangenehm in Erinnerung habe. Wie schlägt sich nun der Jim Beam Apple im Vergleich?

Der Likör wird mit 35% Alkohol in die Flasche gefüllt. Das ist zwar ordentlich für einen Likör, aber liegt unter der gesetzlichen Mindestforderung von 40% Alkohol für einen Bourbon. Damit liegt er in einer Reihe mit seinen obig vorgestellten Vorgängern, dem Jim Beam Honey und Maple, welche ebenfalls mit 35% Alkohol abgefüllt werden. Die Flasche wechselt für ungefähr 14€ den Besitzer, im Angebot ist er manchmal wesentlich günstiger zu haben.

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Im Test: Jim Beam Honey (35% Alk.)

Jim Beam Honey

Jim Beam braucht keine Vorstellung. Von der Marke hat schon jeder einmal gehört. Nach Jack Daniel’s ist Jim Beam der größte Produzent und Verkäufer von amerikanischem Whiskey. Und Beam macht mit diesem Whisky dasselbe, was beim Wodka schon längst Usus ist: Man aromatisiert ihn. In diesem Fall gab man dem normalen Bourbon von Jim Beam Honig dazu und machte so daraus den Jim Beam Honey. Sogar echten Honig soll man verwendet haben, zumindest steht das so auf der Packung. Das Prinzip kennen wir ja schon vom Jim Beam Maple. Ebenfalls ein Likör, welcher anstatt mit Honig mit Ahornsirup aromatisiert wurde.

Neben dem Ahornlikör wird aus dem Hause Beam auch ein Kirschlikör unter dem Namen „Red Stag“ vertrieben. Ihm ist kein Artikel gewidmet, aber ich durfte ihn früher schon einmal probieren und rate an dieser Stelle direkt von ihm ab. Er ist sehr, sehr süß und hat nur ein sehr künstliches Kirscharoma.
Der Jim Beam Maple gefiel mir zwar besser, aber insgesamt auch nicht so wahnsinnig gut. Für mein Geschmack war er ebenfalls viel zu süß und klebrig. Für Fans von Ahornsirup aber definitiv eine Empfehlung.
Nach diesen Erfahrungen öffnete ich die Flasche des Honiglikörs nicht ohne gemischte Gefühle. Mal schauen, wie sich der Jim Beam Honey im Vergleich zu seinen Brüdern schlägt.

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Im Test: Bulleit Bourbon (45% Alk.)

Bulleit Bourbon

Der perfekte Bourbon! Das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so könnte man den Bulleit Bourbon beschreiben. Nicht in dem Sinne perfekt, als dass er das High-End Destillat des Jahrhunderts wäre, sondern vor allem im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Er bringt nämlich verdammt viel mit ins Glas, und kostet dabei nur um die 20€ pro 0,7-Liter-Flasche. Beim Amazon Prime Day ging er sogar für 16€ über die virtuelle Ladentheke. Das ist ungefähr der Preis einer normalen Jack Daniel’s-Flasche, und Jack Daniel’s verkauft in der westlichen Welt mit am meisten Flaschen.

Mit 45% Alkohol in die Flaschen gefüllt, fließt er aus derselben Brennerei wie sein Bruder, der Bulleit 95 Rye. Wie am Bild unschwer zu erkennen ist, habe ich noch eine Flasche des Bourbon auf Reserve gekauft. Das ist schon ein Unterschied zu seinem Kollegen aus Roggen, bei dem hatte ich mich nämlich explizit dagegen entschlossen. Daran erkennt man schon, dass ich wesentlich mehr vom Bulleit Bourbon halte als vom Bulleit 95 Rye!

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